Seit dem Schuljahr 2018/19 ist die Wilhelm-Raabe-Schule Hannover Teil des großen Netzwerkes von „Jugend debattiert“ und bietet ihrer Schülerschaft die Chance, an dem bundesweiten Wettbewerb teilzunehmen.
Der Wettbewerb „Jugend debattiert“ bereichert das Schulleben in vielfältiger Weise. Debattieren heißt: Stellung beziehen, Gründe nennen, Kritik vortragen. Debatten beantworten Fragen, wie sie sich überall stellen: in der Familie, im Freundeskreis, in der Schule und in der Politik. Am Anfang steht eine Entscheidungsfrage, auf die man nur mit „Ja“ oder „Nein“ antworten kann. Eine gute Debatte lebt von gegensätzlichen Ansichten, die sachlich vertreten werden. Ebenso wichtig wie die Position ist die Begründung. Debatten zielen darauf ab, herauszufinden, welche Argumente am meisten überzeugen. Dafür ist gute Sachkenntnis unentbehrlich. Zudem müssen sich Debattanten präzise ausdrücken können und einander zuhören.
Die Schülerinnen und Schüler lernen, sich kontrovers mit wichtigen politischen und gesellschaftlichen Themen auseinanderzusetzen. Dabei wird nicht nur die Kompetenz gefördert, eine eigene Meinung durch Sachkenntnis überzeugend darzulegen. Auch der Perspektivwechsel durch das Vertreten einer Position, die nicht der eigenen Meinung entspricht, ist für die Schülerinnen und Schüler in einer pluralistischen Gesellschaft eine wichtige Erfahrung. Die Schülerinnen und Schüler lernen, wie sie nicht nur durch Sachkenntnis, sondern auch durch rhetorische Überzeugungskraft aufmerksame Zuhörer finden. Sie lernen, in einer Debatte und somit in einem Gespräch beim Thema zu bleiben, eigene Argumente zu finden und die Argumente anderer genau zu prüfen. Auch die Sichtweisen der anderen Teilnehmer führen den Schülerinnen und Schülern vor Augen, was sie selbst vielleicht noch nicht gesehen haben. Sie trainieren, gegensätzliche Meinungen auszuhalten und Konflikte mit Worten zu lösen. Sie gewinnen Sicherheit im Auftreten und stärken somit ihr Selbstbewusstsein.
Die Ständige Konferenz der Kultusminister der Länder (KMK) hat am 11. und 12. Oktober in Berlin „Jugend debattiert“ als beispielhaftes Programm explizit empfohlen, um eine stärkere Verankerung der Demokratie- und Menschenrechtsbildung im Unterricht und Schulalltag zu erreichen. „Auch im Hinblick auf den Austausch zwischen Schulen auf europäischer und internationaler Ebene“ sei „Jugend debattiert“ ein empfehlenswerter Schülerwettbewerb. KMK-Präsident Helmut Holter sagt dazu: „Demokratie braucht überzeugte und engagierte Demokratinnen und Demokraten. Daraus leitet sich ein konkreter Bildungsauftrag für die Schulen ab. Schule ist die einzige gesellschaftliche Institution, in der wir alle Kinder und Jugendlichen erreichen können. Sie ist daher nicht nur ein Ort der demokratischen Wissensvermittlung, sondern insbesondere auch demokratischer Erfahrungsraum.“
Im Schuljahr 2018/19 werden die Schulsieger des 9. Jahrgangs, Hauke Schröter (9a) und Tom Kloska (9c), am Regionalwettbewerb im Mellendorf teilnehmen. In den nächsten Schuljahren haben dann auch die Jahrgänge 8 bis 12 die Möglichkeit, sich für die Teilnahme am Wettbewerb zu qualifizieren.
Ansprechpartner: Mareike Segger
Neueste Kommentare